Mit dem passenden Mindset zur Veränderung

Eigentlich wollte ich schon längst mal…

Es wäre so schön, wenn

    • ich endlich meinen Traumjob finden würde.
    • ich mich trauen würde im Teammeeting meine Idee vorzustellen.
    • ich endlich regelmäßig Yoga machen würde.
    • … (← Hier könnte Ihr dringender Wunsch stehen, den Sie so gerne endlich mal realisiert hätten)

Im Kopf haben Sie das schon x-fach durchgespielt: Was zu tun ist, wie Sie es machen könnten, welche Schwierigkeiten dabei entstehen könnten. Vielleicht ist auch schon längst das perfekte Szenario da. Doch bisher haben Sie noch keinen einzigen Schritt getan.

Ja, ich kenne das auch. Darin bin ich (Teilzeit-)Experte 😉

Endlich in Gang kommen und alte Gewohnheiten abzustreifen. Mit welchem Mindset kann das gelingen? In diesem Artikel nehme ich einige Denkweisen unter die Lupe, die mir und meinen Kunden geholfen haben Veränderungen durchzuziehen.

Die Entscheidung

Viele Veränderungen werden vor allem dann angepackt, wenn es gar nicht mehr anders geht oder negative Konsequenzen erwartet werden. Beispielsweise der neue Job mit einem wesentlich längeren Anfahrtsweg. Plötzlich klappt das frühe Aufstehen auch beim Langschläfer, da er ja unbedingt pünktlich sein möchte. Oder das sofortige und komplette Umstellen der Essgewohnheiten bei einer schweren Nahrungsmittelallergie.

Auch wenn die Gewohnheiten sehr schnell verändert werden, geht dem immer eine Entscheidung voraus. Man hätte in beiden Situationen auch einfach weitermachen können wie bisher und die negativen Auswirkungen in Kauf nehmen.

Und das dürfen wir uns bewusst machen: Jede Veränderung beginnt immer mit der Entscheidung, die damit verbunden ist Altes loszulassen und sich ins Ungewisse zu stürzen.

Keine Entscheidung treffen, geht nicht. Sich nicht zu entscheiden, heißt immer im Umkehrschluss: ich entscheide mich dafür, dass nichts passiert und alles bleibt wie es ist. Oder dass es vielleicht noch schlimmer wird.

Oder dass jemand anderes die Entscheidung für mich trifft. Was ja manchmal auch gut zu sein scheint. Denn dann muss man die Konsequenz für das eigene Handeln nicht selbst tragen, sondern kann immer weiter jammern bzw. jemand anderen für die Entscheidung verantwortlich machen.

Die Frage nach dem Warum

Im Kopf schwirren tausend Ideen und Möglichkeiten, To-Do-Listen und Notizbücher füllen sich. Aber gleichzeitig wissen wir gar nicht, wo anfangen oder was jetzt das Richtige oder Wichtigste ist. Wir machen mal hier etwas und fangen dort etwas an. Aber wir kommen nicht zum Punkt. Und am Ende kommt wenig bis gar nichts heraus.

Hier hilft es zuerst einen Schritt zurückzugehen und sich selbst nach dem eigenen Warum zu fragen. Warum will ich überhaupt den neuen Job? Warum will ich mich beruflich neu aufstellen? Warum will ich gerade jetzt mit der Akquise beginnen? Warum will ich denn überhaupt Sport machen?

Stellen Sie sich in dieser Situation die Fragen: Was ist daran so wichtig? Was haben Sie davon? Was ist der Zweck? Und was motiviert Sie dabei? Was ist das Beste daran, wenn Sie es erreichen?

Hinterfragen Sie dabei Ihr Warum mehrfach. Erst wenn Sie sich diese Fragen genau beantwortet haben, werden Sie erkennen was für Sie persönlich daran wirklich wichtig ist.

Eine Marketing-Managerin will sich beruflich neu orientieren, dreht sich aber im Kreis und Ihre Aktivitätenliste wird immer länger: drei Ratgeber zum Thema lesen, ein Webinare besuchen, herausfinden was sie wirklich will, den Stärkencheck ausfüllen, recherchieren wo es gute Jobchancen gibt….

Auf die Frage nach dem Warum sagte sie: „Ich langweile mich bei dem was ich bisher mache, ich hab noch so viele andere Fähigkeiten und Interessen.“ Weiteres Nachfragen ergab: „Ich möchte gerne selbstverantwortlich arbeiten, mein Wissen weitergeben, am liebsten soziale Projekte an den Start bringen.“

Durch das Bewusstwerdens des Warums hat ihre Jobsuche einen anderen Sinn bekommen und sie war neu motiviert und erkannte ganz schnell mit welcher Aufgabe sie beginnt. In diesem Fall sich intensiv mit ihren Stärken auseinander zu setzen.

Die Sache mit der inneren Haltung

Es ist die eine Sache was wir tun. Die andere, wie wir es machen. Mit welcher Haltung, welcher inneren Einstellung oder MIndset gehen Sie an die Arbeit?

Ist es eher die Einstellung „muss ja“. Oder „ich will“.

Wie pflegen Sie beispielsweise Ihren Kundenkontakt? „Ich muss den Kunden jetzt anrufen und ihm was verkaufen“. Oder eher: „Ich interessiere mich dafür, wer der Mensch am anderen Ende der Leitung ist und was er braucht.“

Das ist ein riesiger Unterschied an der Herangehensweise. Das eine Mal werden Sie sehr wahrscheinlich verkrampft und mit Druck anrufen. Während Sie im zweiten Fall eine neugierige, freundliche, interessierte Haltung einnehmen, die die Kundenbeziehung mit Sicherheit positiv beeinflusst.

Eine Veränderung Ihrer inneren Haltung lässt Sie einfach leichter neue Aufgaben angehen.

Gedankenkontrolle und positive Bilder und Emotionen

Sie wollen regelmäßig joggen und stellen sich nur vor, wie Sie sich mit müden, schweren Beinen keuchend durch Ihre Laufstrecke quälen.

Oder Sie haben sich vorgenommen in Meetings häufiger das Wort zu ergreifen. Aber Sie sehen immer nur das Bild vor sich, wie Sie stotternd und mit roten Kopf Ihre Ideen formulieren.

Sagen Sie innerlich Stop und bringen Sie Ihre Gedanken unter Kontrolle. Es bringt überhaupt nichts, sich bereits im Vorfeld innerlich fertig zu machen und sich vor zustellen, was alles passieren könnte und wie schwer und anstrengend der Weg wird.

Besser ist es positive Bilder im Kopf zu haben und sich mit positiven Gefühlen zu verbinden:

  • Wie Sie sich in drei Monaten, nach regelmäßigen Laufeinheiten, gut und fit fühlen. Oder einfach nur die gute Dusche nach einem Lauf und die Freude, dass Sie es geschafft haben.
  • Das gute Feedback für Ihren Beitrag im Meeting und wie Ihre Ideen nach einiger Zeit im Team umgesetzt werden. Welche Emotion setzt das frei? Stolz, Freude, …

Mir ging es übrigens mit diesem Artikel genauso. Ich wollte mich ganz lange nicht ran setzen, obwohl ich längst Ideen dazu gesammelt hatte. Und dann ist mir schlagartig bewusst geworden, wie ich mir den Schreibvorgang vorgestellt habe: ich sitze an meinem Schreibtisch und ringe um Worte. Jeder Satz fällt mir schwer. Es fließen keine Ideen. Der Artikel zieht sich zäh wie Gummi.

Erst als ich meine inneren Bilder und Gefühle verändert habe und mir vorgestellt habe, wie ich am Ende des Tages zufrieden und fröhlich auf den gelungenen Artikel in meinem Blog schaue, formten sich die Sätze. Und sowohl das innere Bild vom Schreibprozess als auch das tatsächliche Schreiben fingen an leicht zu werden.

Und wie sieht es bei Ihnen aus? Was wollten Sie schon lange mal angehen? Und welche Denkweisen helfen Ihnen das zu tun? Ich freu mich auf ein Feedback.

Herzlich,

Ihre Christine Meisner